Der neue Bau auf dem Kohlendreieck ist eine Erweiterung eines bestehenden Ensembles von denkmalgeschützten Gebäuden, die der Architekt Hans Hilfiker in Etappen zwischen 1930 bis 1950 erbaut hat. Durch eine nuancierte Staffelung der Volumen um einen Hof und sorgfältige Details strahlen die Bauten eine grosse Würde und einen Sinn für Gestaltung aus. Die Renovation und nutzungsmässige Erneuerung dieser Bauten war Teil unseres Auftrages. Der Neubau des Baudienstzentrums bildet einen weiteren Teil der Folge von autonomen, aber verbundenen Volumen. Dessen Aussenform folgt den Gegebenheiten des knappen Platzes und dem Bedarf an gut nutzbaren Büroflächen, was zu weiten Auskragungen führt, die sowohl die Strasse überspannen als auch die bestehende Remise überragen.
Die vertikal strukturierte, glatte Fassade aus emaillierten Glasflächen und Aluminiumpaneelen zeichnet implizit die innere statische Struktur nach, die aus einem zentralen Kern und einem Dach mit hohen Trägern besteht, an denen die Decken abgehängt sind. Die vieleckige, segmentierte Form reagiert auf vielfältige Weise auf den Bestand, auf die geometrischen Bedingungen der Umgebung und nicht zuletzt auf die herausragende städtebauliche Stellung: Das neue Volumen liegt inselartig zwischen den Bahnsträngen und zwei Stadtteilen. Obwohl entfernt und abgegrenzt, zeigt der Bau im Gleisraum eine starke Präsenz und wird zum Merkpunkt für die Stadtbewohner, aber auch für vorbeifahrende Passagiere.
Die Architektur ist von wenigen Details und einer glatten Materialhaftigkeit geprägt, um das bestehende Ensemble mit seiner «expliziten» Architektur in seinen Eigenheiten zu stärken: Eine gezielte Autonomie hilft die verschiedenen Bauten als eigenständige Teile mit eigener Nutzung und Geschichte wahrzunehmen; als Bestandteile einer alltäglichen, würdigen Architektur, die auch heroische Aspekte ausstrahlen darf.