Regelwerk

Ein einfaches Regelwerk soll die Kohärenz und Differenz von Bauten und Freiräumen zugunsten einer gemeinsamen Identität des Stadtteils gewährleisten. Ruhige Stadträume, einfache Fassaden bringen eine gewisse Normalität und Unaufgeregtheit, wie sie traditionelle Städte aufweisen.

Nach Fertigstellung aller Bauabschnitte steht Freiham für einen zusammenhängenden Stadtteil im Westen Münchens. Seine städtliche Mitte ist die belebte Aubinger Allee, an der die wichtigsten öffentlichen Funktionen angelagert sind. Sie liegen an platzartigen Ausweitungen am Strassenraum und bilden Eintrittsbereiche in die Quartiere im Westen und Osten. Eine besondere Qualität dieses Stadtteils bildet der grosse Landschaftspark, der „englische Garten Freihams“, der dank den attraktiven Querverbindungen von überall gut erreichbar ist. Klare räumliche Schwerpunkte gliedern den Stadtteil in angenehme Nachbarschaften (ein langer grüner Angerraum im Osten, ein Platzraum der sich zum Landschaftspark öffnet im Süden, ein dreieckiger Platzraum als Schnittstelle zwischen Quartier und den Schulen im Norden). Die einzelnen Nachbarschaften sind dank den unterschiedlichen Parzellengrössen und Haustypen sehr durchmischt und übersichtlich. Die besondere Identität Freihams besteht aus diesen eigentlich alltäglichen Eigenschaften, die eine urbane Umgebung mit hoher Aufenthalts- und Wohnqualität ergeben. Dank der relativ hohen Dichte ist Freiham ein Stadtteil und keine suburbane Ansiedlung.

Eine klare Zuordnung und Ablesbarkeit von öffentlichem und privatem Raum ist die Grundlage eines urban anmutenden Quartiers und Basis einer intuitiven, einfachen Orientierung. So steht am Anfang der Planung der Entwurf der öffentlichen Räume, der Anordnung und Dimensionierung von Strassen und Plätzen. Daraus entstehen Baufelder oder Blöcke, die klare Schwellen zwischen Strasse oder Platz und dem nachbarschaftlichen Inneren der Höfe aufweisen sollen.

Strassen und Plätze bestimmen die Adresse für das Quartier und die neue Bewohnergemeinschaft. Sie sind deswegen nicht reine funktionale Erschliessungsräume. Durch die Gestaltung der Form und Nutzung entsteht ein Mehrwert, der die Identität und Wahrnehmung des Quartiers prägt. Die Strassenräume sind in einer Grobhierarchie strukturiert, der Stadtkörper und seine Funktionen sind so für Bewohnende und Besuchende ablesbar.

Studie zu Quartiersgaragen

Um bei der geforderten Dichte eine fast vollständige Unterbauung der Hofflächen zu vermeiden, wird die Parkierung im ganzen Stadtteil mit kollektiven Parkieranlagen gelöst. grosse, robust gebaute Mobilitätshäuser bilden Stadtbausteine mit öffentlichem Erdgeschoss und nutzbarer Dachfläche. Sie sind langfristig auch für Umnutzungen geeignet. Als zweiter Typ werden automatisierte Silos erstellt, die bei Bedarf rasch erstellt und einfach rückbaubar sind. Die Gewinne sind eine hohe Flexibilität in der Bewirtschaftung und vor allem Wohnhöfe, die frei von Unterbauung sind und mit grossen Bäumen bepflanzt einen wesentlichen Beitrag zur Hitzeminderung und zum Wasserhaushalt leisten.