Das Baugebiet liegt am südlichen Rand eines Bebauungsplanes, am Zugang zu einem neuen Stadtquartier. Die Planung von zwei benachbarten Baufeldern ergibt die Möglichkeit, die beiden Bauten als Ensemble mit gemeinsamen Zwischenräumen auszubilden. Anstelle von zwei identischen u-förmigen Volumen entstehen zwei nach Süden offene Halbhöfe, die einseitig stärker gefasst sind und so einen räumlichen Zusammenhang über die Gebäude hinweg schaffen. Zwischen den Volumen entsteht ein großzügiger Grünbereich, von dem beide Gebäude profitieren. Die spezifische Raumbildung schafft identifizierbare, differenzierte Außenräume. Die Gebäude zeigen eine prägnante Silhouette und eine differenzierte plastische Durchbildung.
Das Programm umfasst Ateliers und eine Kindertagesstätte, die den größten Teil des Erdgeschosses belegen und so die Verankerung im urbanen Straßenraum festigen. Offene Durchgänge aktivieren den Status der Höfe als nachbarschaftlich genutzte Räume. In den oberen Geschossen finden sich geförderte Wohnungen mit hohen Anforderungen an Wohnungsschlüssel und Wohnungsgrößen. Die Erschließung zeigt mehrspännige Anordnungen, mit drei bis vier Wohnungen pro Treppenhaus. Die Volumetrie der Gebäude lässt Verdickungen an den Südenden zu, um diesen Effekt noch zu steigern.
Neben den Mitteln von Ensemble, Silhouette und plastischer Durchbildung wird die physische Erscheinung der Gebäude wesentlich für Charakter und Identität. Die Fassade erhält ein leichtes vertikales Relief, das die angemessen großen Fenster mit den Öffnungen der Ateliers und Durchgänge im Erdgeschoss verbindet. Die Konstruktion besteht aus einem homogenen Mauerwerk, das verputzt wird, und sichtbaren Stürzen in Natur- oder Kunststein. Mit diesen wenigen gezielten Maßnahmen und sorgfältigen Proportionen erhalten die Häuser eine ruhige gelassene Präsenz.